The Green Man

From Irem to Summerisle

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(SPQR/HauRuck) 10 Tracks, CD

Die Italiener von The Green Man gehen weit zurück. Das sogar in zweierlei Hinsicht: Zum einen wird mit diesem Album das rare Debüt der Formation aus dem Jahre 2004 wiederveröffentlicht, erneut über das Italo-Folk Spezialistenlabel SPQR. Zweitens berufen sich The Green Man auf das, was man unter Apocalyptic Folk versteht.

Der NeoFolk deutscher Prägung wurde hier komplett ausgeklammert, Death in June und vor allem Sol Invictus stehen hier als großes Vorbild hinter dem Album und bei dem Track Adam and Eve nähert sich The Green Man tatsächlich sehr stark den beiden großen Ikonen des Folk an – tatsächlich kommt der Gesang auf englisch sogar komplett ohne den typisch italienischen Akzent aus. Bei Death of Reason zeigt sich sogar die starke Affinität des Folk zu Joy Divsion, ein leider viel zu oft übersehener Einfluss auf die frühen Apocalyptic-Folk-Acts. Die ersten Stücke auf From Irem to Summerisle jedoch weichen davon ein wenig ab, sie verbinden Orient und Okzident auf eine rituelle, manchmal etwas atonale Weise. Ein insgesamt spannendes Album, das musikalisch eine Rückbesinnung darstellt und thematisch zwischen William Blake, Oswald Spengler und Aleister Crowley angesiedelt ist.

Eine gewagte Mischung, die zeigt, wie sehr sich The Green Man der Tradtion des Apocalyptic Folks bewusst sind.

Martin Kreischer