YAKUZA GRAVEYARD

4,5 / 5 Sterne

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Japan 1976 - Regie: Kinji FUKASAKU - 92 Min.
Bildformat: 2,35:1 (16:9)
Tonspur : DD 2.0 (Japanisch)
Untertitel: Deutsch
Ländercode: 2
Länge: 92 Min.
Genre: Yakuza Film
Bonus: Trailer, Interview mit Mark Schilling, Postkarten, Poster.
FSK: 16 [beantragt]

Bevor er mit BATTLE ROYAL sein großes Alterswerk ablieferte, hatte ich Kinji Fukasaku bereits in den siebziger Jahren als avancierter Regisseur radikaler Yakuza-Gangsterfilme etabliert. In verschiedenen Reihen (siehe auch die Yakuza-Box) etablierte er einen semidokumentarischen, episodischen Stil, der in dichten und stark bewegten Breitwandbildern die Sub-Geschichte der japanischen Nachkriegszeit erzählt.

Der Filmjournalist Mark Schilling, der bereits zahlreiche Texte zum japanischen Kino veröffentlichte, erzählt auf der DVD in einem ausführlichen Interview von der Bedeutung von Fukasaskus Filmen, die zu ihrer Zeit kaum gewürdigt wurden und erst später in ihrer Originalität erkannt wurden. Zu sehr hatte der rauhe, blutige Inszenierungsstil über die zeitkritischen Aspekte hinweggetäuscht.

YAKUZA GRAVEYARD erzählt von einem klassischen giri-ninjo-Konflikt, in den der Polizist Kuroiwa (Tetsuya Watari) gerät: Er kämpft zwischen den Frontebn der fverfeindeten Klans Yamashiro und Nishida, und muss endgültig Position beziehen, als er die Freundschaft des Nishida-Chefs (Tatsuo Umemiya) und die Liebe von dessen Frau (Meiko Kaji) erringt. Er muss sich zwischen Pflicht und persönlicher Neigung entscheiden...

Man merkt den Veröffentlichungen von Rapid Eye Movies an, dass sie sich um die japanische Filmgeschichte bemühen, und das einzige große Extra dieser DVD, das Schilling-Interview, ist zugleich sehr informativ und wertvoll, vor allem für den Japan-Neuling. Der Film selbst sieht ordentlich für sein Alter aus, die deutschen Untertitel sind gut lesbar und einige Postkarten gibt es auch dazu. YAKUZA GRAVEYARD ist ein eindrucksvoller Genreklassiker des japanischen Kinos, der zeigt, dass es lange vor der Blüte des Hongkong-Bloodshed-Films eine asiatische Hochphase dieses Genres gab, die erst heute wirklich gewürdigt wird und Einfluss auf das Kino der Gegenwart (Miike, Kitano, Tarantino) ausübt.

Marcus Stiglegger