Restless Souls - Haus der ruhelosen Seelen

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Produktionsland: Dänemark 2005
Laufzeit: 88 Min
Genre: Mystery
FSK: 16
DVD Verleih: 13.03.2008 (Epix Media)
DVD Verkauf: 17.04.2008 (EuroVideo)
DVD Features:
Sprache: Deutsch, Dänisch
Audio: Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 16:9 / 1:1, 85
Ländercode: 2 (PAL)
DVD Specials: Originaltrailer, Interviews (ca. 13 Min., mit dt. Untertiteln), Featurettes (ca. 25 Min., mit dt. Untertiteln), Filmmusik (OST), Biografien, Epix-Trailershow

Das Grauen der Vorstadt – Hinter der makellosen Fassade des neuen Eigenheims ruhen dunkle Geheimnisse. Eine bekannte Geschichte in vertrautem Gewandt. Unaufgeregt und weitgehend unspannend erzählt dieser Geisterfilm von einem Verbrechen, dass es noch zu sühnen gilt.

Das junge Ehepaar Signe und Tommy hat es endlich geschafft. Trotz des hohen Kaufpreises erwerben sie ihr Traumhaus in einer ruhigen Wohngegend. Hier soll ihre Tochter Bianca wohlbehütet aufwachsen. Dafür nimmt Tommy in Kauf mehr arbeiten zu müssen und somit von seiner Frau und Tochter häufig getrennt zu sein. Bereits bei dem ersten Besichtigungstermin in dem Haus, bemerkte Signe eine merkwürdige Reflexion in einem der Fenster des Hauses, ignorierte diese aber. Umso mehr Zeit die junge Familie jedoch in dem Haus verbringt, desto eigenartigere Dinge geschehen. Nicht nur die Einwohner erleben Merkwürdiges im Inneren des Hauses, sondern auch die neuen Freunde David und Marianne, ein Ehepaar aus der Nachbarschaft, stellen fest, dass etwas in dem Haus vor sich geht. Eine Geisterkatze taucht plötzlich auf und verschwindet ebenso schnell, Besteck wechselt den Ort, Obst verdirbt von einer Sekunde zur anderen, ein Symbol brennt sich in die Wohnzimmertür ein, nachts sind Geräusche im Haus zu hören und Bianca fängt an mit einem imaginären Freund zu sprechen. Für Signe steht fest, dass es in dem Haus spuken muss. Da sie meist alleine mit Bianca die merkwürdigen Geschehnisse erlebt, schenkt Tommy ihren Ängsten zunächst kein Gehör, willigt schließlich aber ein, einen Hellseher zu konsultieren. Dieser stellt fest, dass die Geister eines Geschwisterpaares in dem Haus spuken, die vor einigen Jahren im Feuer den Tod fanden. Schließlich vollzieht er eine Geisteraustreibung und Signe hofft nun mit ihrer Familie Ruhe in dem neuen Heim zu finden. Doch dann verschwindet plötzlich Bianca und das Grauen wird real.

Der dänische Geisterfilm von Regisseur Martin Schmidt, der schon zuvor mit Drehbuchautor Dennis Jürgensen zusammen an dem stimmungsvollen Horrorfilm FINAL HOUR (Sidste Time 1995) arbeitete, schafft es hier nicht richtige Spannung zu erzeugen. Zu bekannt sind die Elemente derer sich die Gespenstermär bedient. Ein junges Paar zieht in die Vorstadt, in der die Geister auf neue Bewohner zu warten scheinen, um ihre geheimnisvollen Botschaften zu senden und damit in Angst und Schrecken zu versetzen. Dabei ist alles was sie wollen Gerechtigkeit und es gibt keinen Grund die neuen Bewohner zu verschrecken. Allerdings sind Signe und Tommy anders als in artverwandten Filmen wie ECHOES – STIMMEN AUS DER ZWISCHENWELT (Stir of echoes 1999), in denen der Hauptdarsteller aktiv wird, eher unbeteiligte Akteure, die hinter das Geheimnis um ihr Haus kommen. Sie sind für die Geister von keiner Bedeutung und daher fragt sich der Zuschauer nach und nach was der ganze Film eigentlich soll. Wieso werden die Geister erst jetzt wieder aktiv? Welche Rolle spielt die Familie für sie? Zusätzlich bleibt der Plot um den geheimnisvollen Mörder der Geschwister zu durchsichtig, um das Interesse des Zuschauers zu bannen.

Insgesamt sind die Ereignisse um die junge Familie zu belanglos, um Spannung zu erzeugen. Während des gesamten Films hat der Zuschauer das Gefühl die einzelnen Elemente schon einmal gesehen zu haben und meist besser inszeniert. So erinnert der kleine Teich hinter dem Haus, an dem die kleine Bianca zu gerne spielt sofort an WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN und man wartet nur darauf, dass Tommy sich in die Fluten stürzt, um seine Tochter aus dem Wasser zu ziehen. Gedacht – Geschehen. Die Effekte sind solide, aber auch alt bekannt und können daher nicht mehr überraschen. Zum Teil erzeugt die Inszenierung unfreiwillig ein Lachen beim Zuschauer, da einige Elemente deplaziert wirken, wie zum Beispiel das letzte Aufbäumen des Mörders. In Anbetracht des unaufgeregten und spannungslosen Verlaufs des Films wirkt dieser vermeintliche Schock deplaziert und erinnert eher an das Genre des Teen-Slashers. Ähnlich verhält es sich mit dem Unfall des Hellsehers, der zur Errettung der jungen Familie eilen will (obwohl die Geister völlig harmlos für sie sind), wobei er über die eigenen Füße stolpert und schwer stürzt. Insgesamt trägt das Finale im Vergleich zu dem ruhigen Verlauf des Films zu stark auf, woraufhin es lächerlich wirkt.

Die DVD kommt mit einer soliden Ausstattung daher. Neben aufschlussreichen Interviews mit dem Regisseur, Produzenten und dem Autor, gibt die Hauptdarstellerin eine selbst erlebte Geistergeschichte zum Besten. In den Featurettes wird erklärt wie in dem Low-Budget Film die Effekte und Stunts gemacht wurden. Daneben enthält die DVD die Filmmusik und mehrere Trailer anderer europäischer Filme.

Marco Schönborn