PUSHER (Remake)

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Anbieter: Sunfilm
Laufzeit: 91 Min.
Bild: 16:9, 1080p
Ton: Deutsch (DTS, DD 5.1), Englisch (DD 5.1), BD Master Audio
Extras: Trailer

Remakes europäischer Filmerfolge für den Weltmarkt folgen einer banalen Gleichung: dass nämlich die Verlegung der selben Stoffe in die USA und die Neubesetzung mit etablierten Hollywoodstars das kommerzielle Potential erst wirklich zu Geltung bringen möge. In manchen Fällen funktionierte das, und ein Film wie DREI MÄNNER UND EIN BABY überragte in der amerikanischen Variante den Erfolg des französischen Films beiweitem. Ähnliches gilt für die Remakes japanischer Horrorfilme wie RING. Eher absurd wird das Ganze, wenn das Remake nicht in den USA spielt und zudem nicht mit Stars besetzt wird. Ein solcher Fall ist PUSHER, das von Nicolas Winding Refn selbst produzierte Remake des erstens Teils seiner renommierten dänischen Unterwelt-Trilogie.

PUSHER erzählt noch einmal die Geschichte des Kleinkriminellen Frank (Richard Coyle), der in kriminellem Übermut in Bedrängis gerät und sich bei dem zynischen Boss Milo (Zlatko Buric - wie im Original) hoch verschuldet. Sein Wettlauf gegen die Zeit, um das Geld aufzutreiben und sein Scheitern ausgerechnet an der Liebe entafltet sich nun im elektropulsierenden London - zur Musik von Orbital.

PUSHER ist somit durchaus ein hipper Film, der den 1980er Retrocharme erfolgreich zelebriert und das Londoner Vorstadtmilieu reizvoll mit dem schimmernden Nachtleben kreuzt. Doch zugleich merkt man ihm allzu deutlich die Bemühung an, vom aktuellen Ruhm des Refn-Films DRIVE zu zehren, der die Nachfrage nach PUSHER erst ermöglichte. Dabei geht der wesentliche Reiz der Originaltrilogie leider verloren: das unbekannte Dänemark, die Besetzung mit Kim Bodnia und Mads Mikkelsen, die ihrerseits Stars geworden sind. Nur Buric bleibt als grummeliger Feinschmecker und Mafiaboss. Vor allem die Figur von Tonny erscheint im Original wesentlich faszinierender und ambivalenter, während hier ein bekiffter Trottel geblieben ist. Einen zweiten Teil mit ihm in der Hauptrolle will man sich gar nicht vorstellen.

PUSHER gibt nun also den TRAINSPOTTING mit Kanonen. Das ist zweifellos eine Partybeschallung wert, leider aber nicht allzu viel mehr.

:ms: