Penny Dreadful - Per Anhalter in den Tod

3 / 5 Sterne

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USA 2006
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
88 Min
Anbieter: Legend Films

Von Beginn an waren kleine dreckige aber meist atmosphärische Horrorfilme das kommerzielle Standbein des experimentierfreudigen Kölner Labels Legend Films. Und dass solcherart genrekino nicht immer aus den USA kommen muss, bewies man kürzlich mit SCHLACHTNACHT aus Holland. Mit PENNY DREADFUL (2006) von Richard Brandes liegt nun ein weiterer kleiner Slasherfilm vor, der nach drastischen Grenzsituationen sucht, um uns das Fürchten zu lehren.

Seit die 18-jährige Penny (Rachel Miner aus BULLY) als kleines Mädchen bei einem schlimmen Autounfall ihren Eltern aus nächster Nähe sterben sah, hat sie ein Phobie vor diesen vehikeln entwickelt. Um ihre Angst nach Jahren endlich zu überwinden, empfiehlt ihre Psychotherapeutin (Mimi Rogers) einen gemeinsamen Autoausflug in die Berge. Des nachts fahren sie dort einen finsteren Fremden an, der nun ein Stück mitgenommen werden möchte. Und es ist nicht nur der rohe Fleischspieß als Proviant, der ihn verdächtig erscheinen lässt. Bald hat er das Auto sabotiert, die Therapeutin erstochen und Penny - ihr größter Alptraum - im Auto festgekeilt. Das Mädchen muss nun gleich an mehreren Ängsten arbeiten, um die Nacht zu überstehen...

Visuell kann dieser in expressiver Farbigkeit, Körnung und Lichtsetzung inszenierte Film durchaus überzeugen. Auch die drastische Klangkulisse birgt einige latente Schrecken. Ein Höhepunkt des Films ist die Umsetzung einer Panikattacke Pennys, die vor allem über Nahaufnahmen ihrer Augen gelöst wird. Hier dringt der Film tief in die Psyche des Zuschauers. Da aber ein Kammerspiel, das in der Enge eines Autos spielt, nicht durchweg aufregend erscheint, fällt die Spannungskurve nach der Hälfe merklich ab. Statt eine neue Ebene anzusteuern - es deutet sich an, dass der Mörder nur eine Phantasie der panischen Penny ist - gibt es schließlich jedoch die Schwächste aller denkbaren Wendungen. Und hier hat der Film eindeutig verloren. Ein ambitionierter Versuch, dem auf halben Weg die Luft ausgeht. Da lohnt es sich, noch einmal HIGH TENSION und CUJO zu sehen, die Klaustrophobie und Phantasma vereinen.

Die DVD punktet mit einer technisch sauberen Umsetzung, gut gestalteten Menus und dem üblichen Bonus: Making of (mit viel Eigenlob), Trailer und Musikvideo (etwas lahm).

Marcus Stiglegger