Navajo Joe

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Regisseur: Sergio Corbucci
Darsteller: Burt Reynolds, Aldo Sambrell, Fernando Rey
Sprache(n): Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Filmdauer in Min.: ca. 88
Anzahl DVDs: 1
Produktionsland: Italien
Produktionsjahr: 1966
FSK: ab 18
Soundsysteme: Dolby Digital 2.0
Bildformate: 2.35:1 (16:9)
EAN-Code: 4020628977634
Bestellnummer: DVM000501D
Erscheinungsdatum (unverbindlich): 29.05.2009
Bonus: Trailer, Featurettes, Bildergalerie mit seltenem Werbematerial und Drehortvergleichen, Umfangreiches Booklet

In Anlehnung an Sergio Leones weltweit erfolgreiche Dollar-Filme mit Clint Eastwood, machte sich Sergio Corbucci - der zweite Gott des Italo-Western - nach seinem Hit DJANGO an einen eher amerikanisch anmutenden Indianerwestern.

Für die Hauptrolle holte er den noch unbekannten Burt Reynolds aus den USA, der mit braunem Teint und halblanger schwarzer Mähne eine Rolle spielt, wie man sie später noch von Charles Bronson in CHATOS LAND (1971) sehen sollte: Nachdem sein Stamm ausgerottet wurde, verfolgt der Indinaer Joe die Täter, die skrupellose Skalpjägerbande des Halbbluts Duncan. Als eine Stadt Hilfe gegen Duncan sucht, bietet er an, die Männer für einen Dollar Kopfgeld zu töten. Doch diese Mission erweist sich als gefährlicher als vermutet. Joes Weg vom Professional und Racheengel zum widerkehrenden Märtyrer macht einen der ungewöhnlichsten Italowestern aus.

Koch Media bringt den Film außerhalb der regulären Italowestern-Reihe als DVD-Erstveröffentlichung mit großartigem Bonusmaterial: Neben einem Interview mit dem deutschen Filmemacher und Genrefan Dominik Graf sehen wir hier ausführliche Interviews mit Regieassistent Ruggero Deodato (CANNIBAL HOLOCAUST), und weiteren Beteiligten, einen Exkurs über den Indianerwestern, die zwei Trailer sowie einen sehr interessanten Vergleich der Drehorte heute mit den Szenen im Film. Es ist erstaunlich wie nah die spanischen Weiten an John Fords Monument Valley herankommen.

Ennio Morricones Filmmusik ist umfassend eingesetzt und kreierte bekannte Stereotypen der Kennzeichnung indianischer Kultur im Italowestern. Ein Leitmotiv taucht später auch auf dem Soundtrack von KILL BILL auf.

In gestochen scharfen und erstaunlich gut gealterten Farbaufnahmen fotografiert, entwickelt der Filme seine fatalistische Geschichte geradlinig und hart. Getötet wird schnell und blutig, ohne eine Gefühl des Triumphs zu provozieren. In seiner Darstellung des Genozids an den amerikanischen Indianers nahm Corbucci die Thematik späterer Klassiker vorweg: SOLDIER BLUE, LITTLE BIG MAN, CHATOS LAND, CRY FOR ME BILLY etc. kamen alle später.

NAJAVO JOE ist ein kleiner, oft übersehener Westernklassiker, der in voller Pracht wiederentdeckt werden kann.

Marcus Stiglegger