Graumahd

Cheru

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(HauRuck/WKN 2006), 10 Tracks

Dem Begriff der Alpinen Mystik hatte sich bislang nur die österreichische Formation Sturmpercht genähert. Fernab von deren Schelmereien könnte man auch Graumahd zugestehen, sich den eigenen Bergmythen anzunehmen.

So steht bei dem Debüt der drei Österreicher auch zunächst die Natur im Vordergrund: In typischer NeoFolk-Tradtion wohnt ihr etwas Ewiges inne, konfrontiert mit der Erhabenheit der Bergnatur wird die eigene Sterblichkeit erkannt, ganz im Sinne eines Caspar David Friedrich. Das Leben als ständiger Kreislauf, ein Zyklus aus Geburt und Tod, die Natur gibt und nimmt. Bedrohlich und dennoch beruhigend zugleich.

Graumahd lassen musikalisch deutlich den Dilettantismus vieler aktueller NeoFolk-Veröffentlichungen hinter sich, die Naivität sonstiger Genrevertreter findet sich hier nicht. Vielmehr ausgeprägte Gitarrenlinien und eine kontrastreiche Dynamik, die an „Die Schwäne im Schilf“ von Empyrium erinnert und zeigt, dass sich hier Musiker nicht auf das reine Runterreißen von einfachen Akkorden beschränken. Dem wirkt ein weniger der Gesang entgegen, der wieder stärker in der Tradition des NeoFolks verhaftet ist und damit den Lagerfeuerton des Albums deutlich mitprägt.

Ein wunderschönes mystisches Album, an dem sich kommende Veröffentlichungen des NeoFolk messen lassen müssen.

Martin Kreischer