FALKENBACH

Asa

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Prophecy Records
Nov. 2013

Falkenbach schaut mit seinen bereits sechs Studioalben auf eine recht lange Geschichte musikalischer Aktivität zurück, für die sich seit der Gründung1989 der in Island aufgewachsene Markus Trümmers (Vratyas Vakyas) maßgeblich verantwortlich zeigt. Das Projekt steht seit jeher für epischen Pagan-Metal, der immer wieder in ein neues Gewand eingepasst wird. Dabei werden auch auf „Asa“ stilistisch wenig Experimente gemacht, was in diesem Fall aber sehr willkommen ist, da so die eigene musikalische Identität gewahrt bleibt. Seit den späten Neunziger Jahren konnte man aber auch deutlich die Zunahme an Komplexität in den Werken spüren. Das neue Album bietet daher gewohnten (erwünschten) Pathos, der dem ganzen Album einen übergreifenden Rahmen gibt und dabei frisch und belebt wirkt.

Der Opener „Vaer Stjernar Vaerdan“ startet mit hymnischen Frauenstimmen, die Gedanken an Walküren aufkommen lassen und von einer klar gesungenen Männerstimme abgelöst werden. Dementsprechend eingestimmt driftet „Wulfarweijd“ mehr in den Black Metal und steigert die Dynamik und Intensität. „Mijn Laetzt Wourd“ (Meine letzten Worte) wirkt wehmütig, ist langsamer und beschwört Gefühle von Wehmut und Abschied herauf.
Nach einem erneuten Anstieg des Tempos bei „Bronzen Embrace“ besingt „Eweroun“ den alten Wanderer, der für alle Ewigkeit über die Welt zieht und malt damit ein Bild von einer der bekanntesten Facetten Odins.

Den passenden Abschluss des Albums bildet das Lied „Urfistanan Folk“, das mit seinen lebendigen Akustikgitarren klar heraussticht. Dazu gesellen sich die anderen Instrumente samt E-Gitarren und schließen den Kreis von Asa episch und würdig.

Falkenbachs neuestes Album überzeugt durch den Wechsel an Intensität, Geschwindigkeit und den Einsatz folkiger Instrumente sowie den unterschiedlichen, zu den Liedern passenden, Einsatz der Stimme. „Asa“ reiht sich sehr gut in das Gesamtwerk von Falkenbach ein und stellt sicherlich ein Highlight in der Diskografie dar. Der Anspruch paganistische Themen zu vermitteln wird hier auch ohne Verständnis der Texte voll erfüllt. Aber auch diese sind es wert in der Übersetzung gelesen zu werden, greifen sie doch bekannte und interessante Themen aus der nordischen Mythologie auf.
„Asa“ ist eines jener Alben, das schnell begeistert und das man sofort noch einmal hören möchte.

Oliver Freund