Mord an einem chinesischen Buchmacher
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The Killing of a Chinese Bookie
USA 1976
Regie: John Cassavetes
Drehbuch: John Cassavetes
Produzent(en): Al Ruban
Mit Ben Gazzara, Morgan Woodward, Azizi Johari, Meade Roberts, Soto Joe
Hugh
Vertrieb: Koch Media
Bild: 16:9, 1,85:1
Sprache(n): Deutsch (DD 2.0), Englisch (DD 2.0)
Untertitel: Deutsch
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Spieldauer: 129 Minuten
Extras: Booklet; Dokumentarfilm „A Constant Forge“ (ca. 201
Minuten)
MORD AN EINEM CHINESISCHEN BUCHMACHER ist fraglos
einer der wichtigsten und faszinierendsten amerikanischen Filme der 1970er
Jahre. Parallel zum New Hollywood erzählt er seine eigene Version
des Noir-Gangster-Thrillers, ohne auf die temporeichen Elemente des Gangsterkinos
von Martin Scorsese zu bauen. Bei John Cassavetes entwickelt sich das
fatale Geschehen intim und in der Nahaufnahme:
Cosmo Vitelli (Ben Gazzara) ist der Besitzer des Nachtclubs
Crazy Horse West. In seinem Etablissement tritt ein bereits eher heruntergekommener
Entertainer namens Mr. Sophistication (Meade Roberts) auf, der sich zwischen
den ihn umgebenden barbusigen Tänzerinnen nicht sonderlich wohl fühlt.
Cosmo selbst ist ein in die Jahre gekommener Playboy, dem der Stil zur
leeren Pose geronnen ist. In einem illegalen Casino hat er bei einem Gangstersyndikat
23000 Dollar Schulden gemacht. Da er nicht zahlen kann, soll er einen
chinesischen Buchmacher um die Strecke bringen - und wird danach selbst
zum Ziel professioneller Killer, denn der Coup artet zum Massaker aus.
Cassavetes erzählt diese genregeschichte in langen
Einstellungen, oft mit nervöser Handkamera, die nah an Gazzaras Gesicht
haftet. Koch Media hat nun die erste, lange Fassung des Films vorgelegt,
dem 1978 noch eine 20 Minuten kürzere, achronologisch verschachtelte
folgte. Auf einer Bonusdisc ist der 201-minütiger Dokumentarfilm
"A Constant Forge" über Regisseur Cassavetes enthalten.
Ein (leider anonym verfasstes) umfangreiches Booklet informiert über
die Hintergründe des Films und seine bizarre Entstehungsgeschichte.
Bild und Tonqualität des Hauptfilms erscheinen
dem Alter angemessen und bauen ganz auf die Körnigkeit der nervösen
Handkamerabilder. Präsentiert im schwarzen Pappschuber, mit Bonusdisc
und Booklet kann man diese DVD nur als absoluten Pflichtkauf für
alle Cineasten bezeichnen: ein großartiges Werk der Filmkunst in
edler Präsentation.
Marcus Stiglegger
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