Arditi

Omne Ensis Impera

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(Equilibrium 2008) CD 9 Tracks

Puissance

Mother of Desease

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(Equilibrium 2008) CD 9 Tracks

In den 1990er Jahren wurden auf dem legendären schwedischen Label Cold Meat Industry die Weichen gestellt für eine Spielart der Post-Industrialmusik, die heute als Martial Industrial oder gar als Military Pop bekannt ist. Vorreiter in dieser Verbindung von neoklassischem Bombast mit martialischer Strenge und provokanten Vocals und Artworks war H. Möllers und F. Söderlunds Ausgeburt Puissance mit "Let Us Lead". Damit gingen sie einen Schritt weiter als ihre Kollegen von MZ.412 und entfernten sich langsam vom aggressiven Lärm, hin zu einem harmonischen Pathos.

1999 entstand in der Stimmung eines neuen Fin de siècle die apokalyptische CD "Mother of Desease", die kaum noch Industrialelemente aufweist. Dafür vernimmt man soundtrackartige Strukturen, Darkambient-Drones, majestätischen Sprechgesang, sogar eingängige Melodien haben sich hierher verirrt. Puissance hatten sich neu erfunden, knüpften nun nicht mehr an düstere Black-Metal-Tage an, sondern orientierten sich an den stilvollen Briten In the Nursery. Kurz: "Mother of Desease", das sich inhaltlich auf dezidiert apokalyptische Weise mit dem Kalten Krieg auseinandersetzt, ist ein noch heute eindrucksvolles und verführerisches Album, das Bands wie Triarii, Predella Avant, The Protagonist usw. den Weg ebnete. Equilibirum hat die aktuelle Neuauflage mit stilvollem klassizistischem Artwork versehen, den Sound aufbereitet und einen Bonustrack spendiert.

H. Möller ist neben M. Björkman zugleich in das Historical Ambient-Projekt Arditi involviert, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die treue Fans mit jährlich einem Tonträger zu beehren. "Omne Ensis Impera" bietet exkat das, was man von den vorangehenden Werken kennt: kriegerische Atmosphäre, hörspielartige Momente, durchsetzt von aufreibendem Orchesterpathos, harten Beats und zahlreichen Stimmsamples. Unterstrichen vom totalitär anmutenden Artwork erinnert man an die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts, deren Folgen noch heute nachwirken. "Der Angriff geht weiter!" Das ist nicht sehr diskursiv, sicher, doch vermag das Album durchaus zu fesseln. Für druckvolle Momente sorgte Nordvargr von MZ.412, dessen eigene Band Toroidh ähnlich ausgerichtet ist.

Mit den Alben von Puissance und Arditi kann Equilibrium das hohe Niveau der vorangehenden Produkte halten und zeigen, dass es sich auch heute noch lohnt, die gewünschten CDs wirklich in Händen zu halten. Für Fans des Genres ein Muss. Alle anderen bleiben zu Hause...

MaNic

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www.puissance.info

www.myspace.com/arditisweden

http://www.equilibriummusic.com