AFTERMATH / GENESIS
5 / 5 Sterne
Label: Unearthed Films, USA (Code 1)
Regie: Nacho Cerda
Bild: 1:33-2:35 (diverse, anamorph)
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: spanisch, englisch
Bonus: Audio Commentary by Nacho Cerda, Jörg Buttgereit and Nacho
Cerda One-On-One Interview, Galleries, Storyboards; Audio Interview with
Nacho Cerda, Collector's Booklet written by Scott Gabbey from Ultra Violent
Magazine, Trailers; DVD-Rom Features, Standard Cover Edition
Einen der aufregendsten Kurzfilme des spanischen Kinos schuf der Newcomer Nacho Cerda mit dem necrophilen Drama AFTERMATH. Mit ähnlicher Hingabe wie Jörg Buttgereit in NECROMANTIK 2, jedoch mit einer erheblich gestylteren Bildsprache entwarf er in düsteren Breitwandbildern eine Porträt der erotischen Obsessionen eines Pathologen, der sich an einer weiblichen Frauenleiche vergeht und danach zum Alltag zurückkehrt.
Der Tod ist das zentrale Thema Cerdas, beginnend mit dem surrealen Schwarzweißfilm THE AWAKENING, zur Reife geführt in AFTERMATH und mittels großartiger Breitwandbilder erneuert in GENESIS. Dabei schließt der gespenstische GENESIS am ehesten an klassische Themen (Dorian Gray)an, erinnert an die Welle spanischer Mysterythriller vor einigen Jahren und könnte Cerda den Weg in den Mainstream öffnen.
Unearthed hat bereits einige japanische Klassiker veröffentlicht und leistet mit dieser Disc eine beachtliche Arbeit für die Verbreitung des Undergroundkinos. Alle drei Filme des Regisseurs werden in erklassigen Abtastungen präsentiert, kommentiert und ergänzt. Ein Höhepunkt ist dabei das Interview zwischen Jörg Buttgereit und Cerda, die sich über ihre jeweilige künstlerische Vision vom Tod unterhalten.
Fans des extremen Undergroundfilms können auf diese DVD kaum verzichten und sollten schnellstens zugreifen. Aber auch für Filmfans, denen Cerda bislang noch nicht vertraut ist, ist sie interessant und ermöglicht ein umfassendes Entdecken. Nur für schwache Nerven ist Cerdas sorgfältige aber direkte Inszenierung nicht geeignet.
Der Film ist bei SAZUMA.COM problemlos zu bestellen.
Marcus Stiglegger
