Stephan Pietsch

Postapokalyptische Geographien

im Film und Computerspiel

Abstract zum Text

In den letzten Jahren konnte ein vermehrtes Auftreten von vorrangig visuellen Werken mit einem apokalyptischen bzw. postapokalyptischen Setting in den populärkulturellen Medien verzeichnet werden. Diese erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit, was durch die relativ hohen Umsatzzahlen der Film- und Computerspielindustrie belegt werden kann. Der vorliegende Text, welcher als Masterarbeit im Fach Humangeographie: Globalisierung, Medien und Kultur an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz unter der Betreuung von Prof. Dr. Anton Escher und PD Dr. habil. Marcus Stiglegger im Wintersemester 2013/14 entstanden ist, wendet sich diesen Narrationen unter einem kulturgeographischen Gesichtspunkt zu. Ausgehend von der Frage, wie diese Welten, die scheinbar einen großen Anreiz auf das Publikum ausüben, konstruiert sind, beschäftigt sich diese Abschlussarbeit mit der inneren Ausgestaltung der fiktiven Geographien. Hierfür wurden, basierend auf der Annahme, dass die Geographie als Wissenschaft der Erdbeschreibung über fundierte Werkzeuge zur Dekonstruktion von Lebenswelten verfügt, fünf in der Fachgeschichte etablierte Konzepte – Raum, Landschaft, Kultur, Natur und Grenzen – herangezogen. Im theoretischen Teil des Textes werden diese einzelnen Termini jeweils hinsichtlich ihrer Genese und Relevanz für die Geographie einerseits sowie für Filme und Computerspiele andererseits vorgestellt. Nach einem überleitenden Kapitel zum Thema Utopie, Dystopie, Apokalypse Postapokalypse, wendet sie sich schließlich drei Weltentwürfen des späten 20. Jahrhunderts zu. Dabei werden die Filme A Boy and His Dog und Briefe eines Toten sowie das Computerspiel Fallout – A Post Nuclear Role-Playing Game auf Repräsentationen dieser Konzepte abgeklopft. Insgesamt ergibt sich ein durch aus differentes Bild der inneren Ausgestaltung der Welten. Jedoch erweisen sich die Variationen der fünf Analysekriterien als elementar für die Weltkonstruktionen. Der Text verfolgt bei der Analyse einen interdisziplinären Ansatz zwischen (konstruktivistischer) Geographie, Geschichte und Medienwissenschaft. Somit kann die Abschlussarbeit mit dem Titel Postapokalyptische Geographien in Film und Computerspiel in den Kontext der Neuen Kulturgeographie eingeordnet werden.