Veranstaltungen
:Ikonen: Cinema: Fundstücke
(in Kooperation mit dem DIF)
DIF in Zusammenarbeit mit :Ikonen: - das Kulturmagazin präsentieren
im Caligari (Wiesbaden, am Markt):
Fundstücke. Vergessene und
übersehene Perlen des Films
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18) Mo 4.5.2009 20:00 Uhr
TENEBRAE (TENEBRAE)
Italien 1982, 96 Min., DF, FSK: ab 18
Regie: Dario Argento
Das Drehbuch von SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD, die
Produktion von DAWN OF THE DEAD: Dario Argento war an unzähligen
Kultfilmen auf die eine oder andere Weise beteiligt. Auch seine eigenen
Regiearbeiten haben eine eingeschworene Fangemeinde gewonnen, sowohl die
Horrorfilme als auch die Thriller – Argentos extravagante Inszenierungen
wurden stilbildend in beiden Genres, im Bereich der Thriller gehört
er zu den Gründern des typisch italienischen Sub-Genres „Giallo“.
Hierzu gehört auch TENEBRAE – wie so mancher Argento-Film mit
spektakulären Mordfällen und einer Inszenierung wie im Rausch,
bei der nicht die Handlung (in diesem Fall ein amerikanischer Autor, der
in Rom für seinen neuen Horrorroman wirbt und dabei in eine Mordserie
gerät) das prägende Stilmerkmal des Filmemachers ist, den es
auch für die seriöse Filmkritik zu großen Teilen noch
zu entdecken gilt.
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17) Di 7.4.2009 20:00 Uhr
POLA X
F 1999, 150 Min. FSK: ab 18
Regie: Leos Carax
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16) Mo 9.3.2009 20:00 Uhr
DER HEXENJÄGER
GB 1968, 86 Min. FSK: ab 18
Regie: Michael Reeves
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15) Mo 16.2.2009, 20.00 Uhr
ERASERHEAD
USA 1977, 90 Min., DF, FSK: ungeprüft
Regie: David Lynch
David Lynch drehte seinen ersten Spielfilm unter
dramatischen
Umständen: Das Budget des Films betrug nur 20.000 Dollar, die
Produktion dauerte fünf Jahre, von 1971 bis 1976. Er musste das Budget
noch während seines Studiums mühsam erarbeiten. ERASERHEAD beschreibt
eine trostlose postindustrielle Welt, in der jede Natur korrodierten Maschinerien
gewichen scheint. Der etwas naive Henry driftet durch diese Welt, wird
Vater einer grauenerregenden Frühgeburt, schwärmt für eine
bizarre Lady in seiner Heizungsanlage und verliert schließlich ganz
buchstäblich den Kopf... Lynch bizarre Phantasmagorie steht ganz
im Geiste des Expressionismus und Surrealismus und verdichtet die späteren
Filme zu einem unvergesslichen Horroszenario. Mit dem bedrohlich grummelnden
Sounddesign nahm er die Klangcollagen der Industrial Culture vorweg.
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14) 12.01.2009, 20:00 Uhr
LA BÊTE
F 1975, 94 Min., FSK: ab 18
Regie: Walerian Borowczyk
Walerian Borowczyk (1923-2006) war einer der
umstrittensten Filmemacher seiner Zeit. Zunächst arbeitete er als
Maler und Grafiker, verließ in den 60ern Polen und drehte in Frankreich
zunächst Trickfilme, bevor er zum Spielfilm überging. Borowczyk
erhielt viele Auszeichnungen, u. a. auf der Berlinale und in Locarno,
fand mit seinen radikalen Arbeiten
aber auch immer zahlreiche Gegner. Über LA BÊTE schreibt das
Lexikon des internationalen Films: „Eine junge Engländerin
muss feststellen, dass ihr Bräutigam, ein französischer Graf,
sich in ein Monster verwandelt. Variation des mythischen Märchenstoffs,
den Cocteau schon 1946 filmisch bearbeitete (ES WAR EINMAL). Der Exil-Pole
Borowczyk bringt jedoch die latente Erotik der Geschichte radikal an die
Oberfläche: Ein hintergründiger Horrorfilm, zugleich eine provokative
Studie über die nicht bezähmbare Macht animalischer Sexualität,
spektakulär und drastisch inszeniert.“
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13) Mo 8.12.2008, 20:00 Uhr
WALKABOUT
AUS 1971, 100 Min., OmU, FSK: ungeprüft
Regie: Nicholas Roeg
Walkabout: Traditionelles Initiations-Ritual der
australischen Ureinwohner (Aborigines), bei dem der heranwachsende Jugendliche
zeigt, dass er bereit ist, seinen Platz unter den Männern seines
Stamms einzunehmen, indem er mehrere Monate allein im Busch (über)lebt.
Als ihr Vater mitten in der Wüste Selbstmord begeht, müssen
sich zwei weiße Kinder, ein 14jähriges Mädchen und ein
6jähriger Junge, unfreiwillig allein in der Natur zurechtfinden.
Ein junger Aborigine auf seinem „Walkabout“ hilft ihnen zu
überleben. Doch trotz vieler Annäherungen hat das Zusammenprallen
unberührter Natur mit der westlichen Zivilisation schwerwiegende
Folgen. Die erste Allein-Regie und letzte Kameraarbeit Nicolas Roegs (oft
als sein „vergessenes“ Werk bezeichnet) entstand 1971 an Originalschauplätzen
in Australien. Es dauerte bis 1998, bis dieser packende Film über
das Aufeinandertreffen zweier gegensätzlicher Kulturen erstmals und
unzensiert in Deutschland in den Kinos zu sehen war.
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12.) Mo, 3.11.2008, 20.00 Uhr
ANGST
Österreich 1983
Regie: Gerald Kargl
Basierend auf dem realen Fall
des Serienmörders Werner Kniesek schuf Gerald Kargl einen Thriller,
der zu Unrecht kaum gezeigt wurde und als europäisches Gegenstück
zum drei Jahre später gedrehten HENRY: PORTRAIT OF A SERIAL KILLER
gilt. Der Film folgt dem gerade aus dem Gefängnis Entlassenen (wo
er Jahre wegen Mordes saß), der bald wieder das Verlangen zu Töten
verspürt und in einem ländlich gelegenen Haus drei Menschen
findet, die sich kaum wehren können... Ein zutiefst verstörender
Film mit außergewöhnlicher Kamera: Jede/r könnte das nächste
Opfer dieses Täters sein, niemand kann sich sicher fühlen.
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11.) Mo, 20.10.2008, 20.00 Uhr
DER HÖLLENTRIP (ALTERED STATES)
USA 1980, 102 Min., DF, FSK: ab 16
Regie: Ken Russell
Zum Jubiläum zeigen wir
einen Film von Ken Russell (GOTHIC, DER BISS DER SCHLANGENFRAU und TSCHAIKOWSKY
- GENIE UND WAHNSINN): Junge, forsche Wissenschaft: William Hurt macht
Selbstversuche mit Drogen und einem Isoliertank und erlebt phantastische
visuelle Abenteuer in seinem eigenen Unterbewusstsein. Diese Experimente
erreichen ein Ausmaß, das den Körper an den Rand der Metamorphose
bringt und alle bisherigen Koordinaten von Raum und Zeit zu neuen Symbolen
arrangiert. Das Lexikon des internationalen Films schreibt „Der
tricktechnisch mit enormen Aufwand arbeitende Film gewinnt dem alten Thema
überraschend neue Aspekte ab und setzt diese in eindrucksvolle Visionen
um.“
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10.)
Straßen in Flammen / Streets
of Fire
USA 1983
Regie: Walter Hill
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9.) Mo, 16.6.2008, Caligari Kino Wiesbaden (am Markt), 20
Uhr
Die Frau mit der 45er Magnum / Ms.45 / Angel of
Vengeance
USA 1981
Regie: Abel Ferrara
Der New Yorker Filmemacher Abel Ferrara hat heute
Kultstatus im Kunstkino durch Werke wie BAD LT. und KING OF NEW YORK.
Seinen Ruf begründete er mit einem kleinen Genrefilm, der noch heute
eine packende Atmosphäre verbreitet: MS.45.
Die stumme Thana (Zoe Tamerlis) arbeitet in einer Kleiderfabrik in New
York. Täglich wird sie auf dem Weg nach Hause von Männern belästigt
und schließlich brutal vergewaltigt. Nachdem sie dem ersten Täter
entkommen ist, begegnet sie in ihrer Wohnung einem weiteren Peiniger.
Erneut wird sie vergewaltigt, diesmal erschlägt sie den Täter
allerdings, zerstückelt seine Leiche und verteilt sie über die
Stadt. Von da an zieht Thana als männer-mordender Racheengel durch
New York.
Der Film ist ein vielzitiertes Schlüsselwerk im feministischen Rape/Revenge-Diskurs
und wartet mit streng stilisierten Bildkompositionen auf. Die Hauptdarstellerin
schrieb später das Drehbuch von BAD LT. und verstarb an einer Überdosis
Heroin.
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8.) Mai (Caligari Kino, Wiesbaden, Markt):
SASORI 3
Meiko Kaji ist Sasori, einst unschuldig inhaftiert,
nun auf der Flucht vor Polizei und Patriarchat. Regisseur Shunja Ito inszeniert
den weiblichen Kultstar nach SASORI: SCORPION (1972) und SASORI: JAILHOUSE
41 (1972) erneut als stoische Ikone: als gnadenlose Rachegöttin und
anmutige Sirene zugleich. Es gibt viel zu entdecken in diesem Meisterwerk
zwischen Luis Buñuel und Edogawa Rampo, zwischen Ingmar Bergman
und Kinji Fukasaku. Wie der Graben zwischen Genre- und Avantgarde-Film
sich schließt. Wie sich aller Realismus in stilisierter Künstlichkeit
auflöst. Wie jenseits von dramaturgischer Spannung erzählt wird:
mal mit besonderem Licht, mal mit besonderer Farbe, mal mit besonderem
Rhythmus. Ein Film voller irritierender, magischer Momente.
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7.) Mo April 2008 im Caligari Kino, Wiesbaden am Markt
WER GEWALT SÄT
Regie: Sam Peckinpah
Der amerikanische Mathematiker David (Dustin Hoffman)
zieht sich mit seiner attraktiven Frau Amy (Susan George) auf das englische
Hinterland in Cornwall zurück. Dort jedoch kommt es zum Konflikt
mit den Einheimischen, der schließlich eskaliert - als David einen
geistig behinderten Mann (David Warner) vor einem Lynchmob retten will.
David wird zum mörderischen Amokläufer, der sein Heim unter
Anwendung äußerster Gewalt verteidigt.
Peckinpahs Film ist eine radikale Allegorie auf das Scheitern der Zivilisation:
ein Planspiel, das die nur oberflächliche Sublimierung archaischer
Gewalt in modernen Gesellschaften deutlich macht. Die Aufklärung
schlägt in jenen Mythos zurück, den sie als dialektischen Kern
schon in sich trägt. Warum die Menschheit immer neu in Barbarei versinkt,
anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten? Straw Dogs
gibt darauf keine Antworten, sondern: stellt nur Fragen. Es ist ein zeitloser
Film über den Willen zum Bösen. rit
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6.) Mo 4.2008 im Caligari Kino, Wiesbaden am Markt
DIE ÖFFENTLICHE FRAU
Regie: Andrzej Zulawski
Andrzej Zulawski zählte von seinem ersten Film
an als Querdenker und enfant terible des osteuropäischen Kinos. Die
destruktive Kritik in seinem Heimatland Polen trieb ihn bereits 1975 nach
Frankreich, wo er mit Nachtblende (mit Romy Schneider) einen großen
Erfolg verbuchte. Mit Die öffentliche Frau (1983) knüpfte er
an diesen frühen Erfolg an und machte Valerie Kaprisky zum Star.
Zugleich erfüllte er sich einen langgehegten Wunsch: Er ließ
in diesem Film einen jungen, hemmungslos visionären Regisseur (Francis
Huster) Dostojevskys Roman „Die Dämonen“ verfilmen. Jedoch,
chronisch unzufrieden mit seinem entstehenden Werk, lässt dieser
all seine Frustration an der jungen Hauptdarstellerin Ethel (Valérie
Kaprisky) aus, die er mit seinem einnehmenden Wesen in zunächst in
eine sexuelle Abhängigkeit treibt, um sie schließlich mit dem
labilen Milan (Lambert Wilson) zu verkuppeln. Ein dubioses Attentat wird
eine Rolle spielen, doch wie in allen Werken Zulawskis ist der Kriminalfilmplot
nur eine assoziative Übersteigerung der emotionalen Krise der Protagonisten.
Das drastische Melodram Die öffentliche Frau ist ein bis heute unterschätzter
und als ‘verquerer Kunstporno’ fehlgedeuteter Diskurs über
die fatalen Verflechtungen zwischen Kunstprozess und Leben, wie er sich
sonst nur bei Jean-Luc Godard findet. Es geht ihm um die Zersetzung zwischenmenschlicher
Kommunikation, getrieben von einem nahezu hysterischen Durst nach Liebe.
Ein radikaler, atemloser und visionärer Film. :ms:
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5.) Mo 18.02.2008, 20:00 im Caligari Kino, Wiesbaden am
Markt
BLUEBERRY UND DER FLUCH DER DÄMONEN
F 2004, 124 Min., DF, FSK: ab 12
Regie: Jan Kounen
Die Verfilmung des französischen Kultcomics
hinterließ bei den Fans der Vorlage eine gespaltene Meinung, denn
mehr als auf die actionlastige Abenteuerseite des Westerncomics setzt
die Verfilmung von Jan Kounen (DOBERMANN, DARSHAN) auf eine spirituelle
Reise, die visuell besticht und eigene Akzente setzt, die man in der Vorlage
so nicht unbedingt findet. Die Handlung freilich ist den Comics entnommen:
Mike Blueberrys Freundin wird vom Banditen Blount ermordet, er selbst
wird von Indianern gefunden und groß gezogen. Jahre später
ist er Marshall und trifft Blount wieder, der vermeintlich auf der Spur
eines Goldschatzes ist, tatsächlich aber nach dem großen Geheimnis
des Lebens sucht, das nur die Indianer kennen. Ein faszinierend inszeniertes
Spiel mit Kamera, Darstellern und Bildern, das für einen so hoch
budgetierten und aufwendigen Film erstaunlich kunstvoll und rätselhaft
inszeniert ist, sich mit der Zeit aber dem Betrachter erschließt
und ein ungewöhnliches Filmerlebnis bietet.Ein psychedelischer Western
mit schamanistischer Ikonografie
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4.) Mo 28.01. 20.00 im Caligari Kino, Wiesbaden am Markt
Werckmeister Harmóniák
Ungarn/D/F 2000, 145 Min., OmU, FSK: ungeprüft
Regie: Béla Tarr
In eine ungarische Kleinstadt kommt mitten
im kältesten Winter eine Wanderschau , die einen toten Wal ausstellt.
Unermüdlich stehen die Menschen in der eisigen Kälte Schlange,
um das Monster zu betrachten. Von überall her strömen sie, aus
dem ganzen Land. Die extreme Kälte und all die Fremden bringen die
Stadt an den Rand des Wahnsinns - und es benötigt nur noch eine Kleinigkeit,
eine einzige unkontrollierte Bewegung, um das Chaos loszulösen, um
die angespannte Stimmung zum Explodieren zu bringen. Ein Film über
„den jahrhundertelangen Kampf zwischen Barbarei und Zivilisation“
(so Ausnahmeregisseur Béla Tarr über sein neuestes Meisterwerk),
in unvergleichlichen, schlicht überwältigenden Schwarz-Weiss
Bildern mit einer genialen Kamera eingefangen.
„Existenzielles Gedicht, gotisch anmutende Phantasterei oder ein
Wach- und Alptraum? Es gibt niemanden wie Béla Tarr, der so das
absurde menschliche Schicksal einfängt und aus diesem tatkräftigen
Pessimismus das notwendige Anschauungsmaterial gewinnt, um uns über
die Welt staunen zu lassen. ... Und außerdem kann man sich berauschen
an den Schwarzweißaufnahmen, die von außergewöhnlicher
plastischer Schönheit sind.“
Libération, Paris
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3) Wiesbaden Caligari 10.12.2007
JENSEITS VON GUT UND BÖSE
I/F/D 1976
Regie Liliana Cavani
Das Mainzer Kulturmagazin :Ikonen: (www.ikonenmagazin.de)
präsentiert in Zusammenarbeit mit dem DIF in der Filmreihe „Fundstücke“
übersehene und vergessene Perlen der Filmgeschichte. Ungewöhnliche,
verstörende und herausfordernde Werke der Filmkunst erwarten den
Zuschauer, eingeleitet von kurzen Kommentaren aus der :Ikonen:-Redaktion.
JENSEITS VON GUT UND BÖSE ist ein seit Jahrzehnten nicht gezeigter
und nahezu zur Legende gewordener Spielfilm über das Dreiecksverhältnis
von Friedrich Nietzsche (Erland Josephson), Paul Rée (Robert Powell)
und der selbstbewussten Intellektuellen Lou Andreas Salomé (Dominique
Sanda) im Jahre 1881. Die befreundeten Männer, der eine opiumsüchtig,
der andere latent homosexuell, verlieben sich in die junge Sozialistin
in Rom. Während sich Nietzsches Geist im Opiumrausch immer mehr verwirrt
und düstere Visionen gebiert, führt Lou Salomé den desorientierten,
etwas verklemmten Rée in die sexuelle Unterwelt ein, wo dieser
immer wieder mit seinen homosexuellen Wunschphantasien konfrontiert wird,
bevor er ihn eine Straßenbande vergewaltigt und tötet. Zahlreiche
solch kleiner Episoden bilden den Hintergrund für tabubrechende Momente.
Was schließlich bleibt, ist Cavanis radikale Interpretation des
Philosophen als eines Propheten des Dritten Reiches: In einer finalen
Sequenz sieht er Lou Arm in Arm mit einem hellblonden Jüngling; sie
ruft ihm zu: „Unser Jahrhundert hat begonnen!“ Cavanis zweite
Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte nach DER NACHTPORTIER ist
ein eindrucksvolles, atmosphärisch reizvolles Sittengemälde
mit hervorragenden Darstellern.
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2.) 12.11.2007 20:00 Caligari Kino, Wiesbaden
Nachbarn (Naboer)
Norwegen 2005, 78 Min., OmU, FSK: ungeprüft
Regie: Pål Sletaune
Kurz nachdem seine Freundin Ingrid ihn verlassen
hat, wird der 30jährige John von zwei jungen, attraktiven Nachbarinnen
angesprochen. Ob er ihnen wohl helfen könne, einen Schrank umzustellen?
Doch kaum hat sich ihre Wohnungstür hinter John geschlossen, machen
Anne und Kim ihm unverhohlen Avancen, denen der einsame junge Mann nach
kurzem Zögern nur allzu gern nachgibt: Das mysteriöse, erotische
Spiel entwickelt sich sukzessive zum psychologischen Horror-Thriller.
Nach seiner Uraufführung in Venedig sorgte NABOER
wegen seiner drastischen Bilder für heftige Diskussionen. Auch auf
dem FantasyFilmFest sorgte der Film für Diskussionen und unterschiedlichste
Reaktionen - von überschwänglicher Begeisterung bis Unverständnis.
Sein Erstlingsfilm JUNK MAIL brachte Sletaune 1998 in "Variety"
die Ernennung zu einem der "10 viel versprechendsten Regisseure weltweit"
ein.
Eintritt: 5 €, ermäßigt 4 €
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1.) Montag, der 15.10.2007, Caligari Kino, Wiesbaden
DEALER von Benedek Fliegauf
Einleitung von Dr. Marcus Stiglegger
DIF in Zusammenarbeit mit :Ikonen: - das Kulturmagazin
präsentieren:
Fundstücke. Vergessene und übersehene Perlen des Films
Dealer
Ungarn 2004. Produktion: Inforg Studio/FilmTeam (Magyar
Filmunió, Budapest). Regie und Buch: Benedek Fliegauf. Kamera:
Péter
Szatmári. Musik, Ausstattung: Raptors’ Kollektíva.
Schnitt: Károly
Szalai. Ton: Tamás Zányi. Produzent: András Muhi.
Produktionsleitung:
Judit Stalter.
Darsteller: Felicián Keresztes (der Dealer), Barbara Thurzó
(Barbara),
Anikó Szigeti (Wanda), Edina Balogh (Bogi), Lajos Szakács
(Vater).
Format: 35mm (gedreht auf HDCam), Cinemascope, Farbe.
Länge: 160 Minuten, 25 Bilder/Sekunde.
Sprache: Ungarisch.
Das Mainzer Kulturmagazin :Ikonen: (www.ikonenmagazin.de)
präsentiert in Zusammenarbeit mit dem DIF in der neuen Filmreihe
„Fundstücke“ übersehene und vergessene Perlen der
Filmgeschichte. Ungewöhnliche, verstörende und herausfordernde
Werke der Filmkunst erwarten den Zuschauer, eingeleitet von kurzen Kommentaren
aus der :Ikonen:-Redaktion.
Den Auftakt macht ein ungarischer Film, der bereits bei der Berlinale
und auf dem GoEast-Festival Aufsehen erregt hatte, seitdem jedoch keinen
deutschen Verleih finden konnte. Im Gegensatz zu der gekürzten GoEast-Fassung
zeigen wir die 160-minütige Originalversion dieses erschütternden
Dramas mit deutschen Untertiteln. Der junge Filmemacher Bendek Fliegauf
erzählt hier, gleichermaßen inspiriert von Béla Tarr
und David Lynch, vom Alltag eines Dealers, der im Rahmen seiner Tätigkeit
die verschiedenen Rand- und Nachtzonen der Großstadt durchstreift
und immer wieder mit existenziellen Grenzsituationen konfrontiert wird.
Finstere Bilder und dröhnende Klänge entfalten eine spirituell-apokalyptische
Stimmung, die Budapest als mythische Nekropolis erscheinen lässt.
DEALER ist ein wahrhaft beklemmendes Erlebnis, unvergesslich und inspirierend
– ein Film, der in dieser Radikalität nur hin und wieder auftaucht.
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